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Das Ziel dieses Code of Conducts ist, explizit zu machen, welches Verhalten erwartet wird und welches Verhalten inakzeptabel ist. Wir erwarten, dass alle Stimmen in unserer Community und auf unseren Events willkommen geheißen werden und streben danach, alle zu empowern voll und ganz teilnehmen zu können. Deshalb schließen wir alle diejenigen davon aus, teilzunehmen, die meinen, sie könnten oder werden sich nicht an die hier erklärten Prinzipien halten.

Diese Richtlinien gelten für alle Projekte, die der Datenanfragen.de e. V. veranstaltet/organisiert, insbesondere:

  • Alle öffentlichen Räume der Mitarbeit, einschließlich Diskussionsforen, Mailinglisten, Chaträume, Issue-Tracker, soziale Medien und Veranstaltungen wie Konferenzen oder Workshops.
  • Alle privaten Räume der Mitarbeit, einschließlich E-Mail und geschlossene Plattformen, wie Matrix-Privatchats.
  • Jedes Projekt, das der Datenanfragen.de e. V. durchführt, oder in dem er als Partner auftritt.

Ohne Einschränkung des vorherigen kann ein anderer Code of Conduct für spezifische Situationen gelten, vor allem bei Veranstaltungen oder in Zusammenarbeiten, unter der Voraussetzung, dass er mindestens so streng ist, wie dieser Code of Conduct.

Von allen Mitgliedern des Datenanfragen.de e. V., allen Maintainer_innen und Mitwirkenden bei seinen Projekten, allen Partner_innen eines bestimmten Projekts und allen anderen Teilnehmenden wird erwartet, dass sie sich an diesen Code of Conduct halten.

Was wir erwarten

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Das folgende Verhalten wird erwartet:

  • Gehe mit gutem Beispiel voran, indem Du in Deinen Handlungen und Entscheidungen rücksichtsvoll bleibst.
  • Sei respektvoll in Wort und Tat, besonders im Konflikt.
  • Denke daran, dass viele ehrenamtlich mitwirken. Respektiere ihre Entscheidungen, welche Aufgaben sie erledigen wollen und wann.
  • Respektiere Entscheidungen, die demokratisch getroffen wurden, und formuliere Deine Bedenken konstruktiv.
  • Heiße neue Perspektiven willkommen, selbst wenn sie den Pfad, auf dem Du bist, herausfordern.
  • Hilf neuen oder unsicheren Teilnehmenden und ermutige sie, mitzumachen.
  • Unterlasse erniedrigendes, diskriminierendes oder belästigendes (Sprech-)Verhalten.
  • Wir machen alle Fehler, und wenn uns einer passiert, übernehmen wir dafür die Verantwortung.
  • Denke an die anderen Teilnehmenden. Wenn wer in Bedrängnis gerät, oder sich nicht an die Richtlinien hält, gehe auf die Person zu bzw. schreite ein.

Was wir inakzeptabel finden

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Wir tolerieren keine Belästigung von Teilnehmenden in irgendeiner Form. Belästigung schließt ein: offensive verbale Kommentare, absichtliche Einschüchterung, belästigendes Fotografieren oder Aufnehmen, unangebrachter physischer Kontakt und ungewollte sexuelle Aufmerksamkeit. Was Belästigung ist oder sich danach anfühlt, ist zum Teil subjektiv, aber resultiert oft aus einem Machtungleichgewicht in unserer Gesellschaft oder Community.

Diese nicht vollständige Liste zeigt Beispiele von Verhalten, das von allen Teilnehmenden inakzeptabel ist:

  • Gewalt und Androhungen von Gewalt.
  • Herabwürdigende Kommentare in jeglicher Form, einschließlich in Bezug auf Geschlecht und Ausdruck, sexuelle Orientierung, Behinderung, geistige Erkrankung, Neurodivergenz, physische Erscheinung, Körperform, Rassifizierung, Religion, Alter oder sozio-ökonomischer Status.
  • Sexualisierende Bilder oder Verhalten.
  • Veröffentlichen oder Drohung der Veröffentlichung von persönlichen Informationen anderer („Doxing“).
  • Absichtliches Misgendern oder Verwendung früherer Namen, einschließlich falscher Anrede.
  • Unangebrachtes Fotografieren oder Aufnehmen.
  • Physischer Kontakt ohne aktive Zustimmung.
  • Ungewollte sexuelle Aufmerksamkeit. Das schließt sexualisierende Kommentare oder Witze, unangebrachte Berührungen, Groping, und ungewolltes Flirten mit ein.
  • Verspotten, Veralbern oder Nachmachen von Kultur, Akzent, Erscheinung oder Brauch anderer.
  • Anhaltendes Mansplaining.
  • Verbreiten von Falschinformationen oder Verschwörungstheorien.
  • Absichtliches Einschüchtern, Stalking oder Folgen (online oder persönlich).
  • Anhaltendes Unterbrechen von Veranstaltungen, insbesondere Vorträge oder Workshops.
  • Druck auf Mitwirkende ausüben.
  • Wiederholtes Unterbrechen von Konversationen, vor allem, um sie in Richtung unpassender Themen zu lenken.
  • Spam.
  • Bewusst die Gesundheit der anderen Teilnehmenden zu gefährden, zum Beispiel durch Teilnahme an einem physischen Treffen, wenn Du ansteckend bist.
  • Missachten und Verspotten der Regeln, welche die Community oder Gruppe sich selbst gegeben hat, oder der Entscheidungen, die sie getroffen hat.
  • Das oben genannte Verhalten anzufeuern oder sich dafür auszusprechen.

Konsequenzen für inakzeptables Verhalten

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Inakzeptables Verhalten von irgendeiner Teilnehmer_in, insbesondere in irgendeinem öffentlichen oder privaten Forum rund um Projekte, in die wir involviert sind, einschließlich der Personen mit Entscheidungsmacht, wird nicht toleriert.

Von jeder_m, die_der gebeten wird, ihr_sein Verhalten einzustellen, wird erwartet, dem unverzüglich nachzukommen.

Falls eine Teilnehmer_in inakzeptables Verhalten zeigt, wird jede Handlung ergriffen, die angemessen ist, bis zu und einschließlich:

  • Einem temporären Ausschluss.
  • Einem unbegrenzten Ausschluss von Mitwirkungsforen.
  • Rückzahlung von Reisekosten- und ähnlichen Zuschüssen, welche die belästigende Person erhalten hatte.
  • Ausschluss der belästigenden Person davon, eine Mitgliedschaft im Verein zu erhalten.
  • Vorschlag an die Mitgliederversammlung, die Mitgliedschaft der belästigenden Person im Verein zu beenden (in Absprache mit der belästigten Person).
  • Melden strafrechtlich einschlägiger Vorfälle an die Strafverfolgungsbehörden (wenn angebracht mit vorheriger Absprache mit der belästigten Person).

Gegen Handlungen, die durchgeführt wurden, kann in einem Zeitraum von einem Monat bis sechs Monaten nach der Handlung von der belästigten oder beschuldigten Person beim Vorstand Einspruch eingelegt werden. Ein Einspruch hat keine aufschiebende Wirkung. Es wird nur geprüft, ob das Ansprechteam mit der Meldung verantwortungsvoll umgegangen sind, aber nicht über die Anschuldigung gerichtet oder nach ihrer Richtigkeit ermittelt.

Vorfälle melden

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Falls Dir gegenüber inakzeptables Verhalten gezeigt wurde, oder Du es beobachtet hast, oder Du andere Einwände hast, schreib eine E-Mail an conduct@datenanfragen.de (PGP-Key 6638 17E7 7D01 8B53 7E08 6928 2E16 9F53 4FF2 F0D9) oder melde den Vorfall mittels des Web-Formulars unter https://www.datenanfragen.de/fehlverhalten verschlüsselt (anonyme Meldungen sind so möglich). Während einer Veranstaltung stellen wir eventuell noch weitere Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung.

Wir behandeln alle Berichte von Vorfällen diskret und informieren Dich, bevor wir handeln, falls Du das möchtest.

Deine Meldung wird von der/den Ansprechpersonen/en bearbeitet, die zum Schutz gegen Belästigung von der Mitgliederversammlung berufen wurde/n, aktuell: Lorenz Sieben (Vorstandsvorsitzender). Falls Deine Meldung eine von diesen Personen betrifft, kannst Du Dich an die anderen Mitglieder des Teams wenden, die das betroffene Mitglied dann in Deinen Fall nicht einbeziehen werden. Sollte es um alle Mitglieder des Ansprechteams gehen, kannst Du Dich an unbeteiligte Vorstandsmitglieder wenden, die dann so wie das Ansprechteam vorgehen.

Bitte teile uns mit Deinem Bericht die folgenden Informationen mit:

  • Deine Kontaktinformationen (außer, Du möchtest anonym melden).
  • Identitätsinformationen (z. B. Namen, Spitznamen, Pseudonyme) der Teilnehmer_in, die den Code of Conduct verletzt hat.
  • Das Verhalten, was den Code of Conduct verletzt hat.
  • Der ungefähre Zeitpunkt des Vorfalls.
  • Wenn möglich, wo sich der Vorfall ereignet hat.
  • Die Umstände des Vorfalls.
  • Andere Personen, die im Vorfalls involviert waren.
  • Falls Du glaubst, dass der Vorfall noch weitergeht, sag uns bitte Bescheid!
  • Falls es eine öffentlich zugängliche Aufzeichnung des Vorfalls gibt (z. B. ein Mailinglistenarchiv), teil uns bitte den Link mit.
  • Alle weiteren hilfreichen Informationen.

Wir nehmen alle Berichte ernst, prüfen sie, fragen bei der berichtenden/belästigten Person nach, ob es zu einer Konsequenz kommen soll (außer bei anonymen Berichten), und entscheiden dann, wie wir vorgehen. Wir sind keine Strafverfolgung und werden keine vollständige Untersuchung oder Beweissammlung einleiten. Stattdessen wollen wir sicherstellen, dass alle und insbesondere marginalisierte Personen in unserer Community sicher sind und ergreifen entsprechend sofortige Maßnahmen.

Vertraulichkeit

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Alle Berichte werden vertraulich behandelt. Wenn wir Menschen, die gemeldet wurden, mit den Vorfällen konfrontieren, anonymisieren wir Details so gut wir können, um die Privatsphäre der berichtenden Person zu wahren. In manchen Fällen könnten wir uns entscheiden, dass eine öffentliche Erklärung notwendig ist. Falls es so kommt, werden die Identitäten aller berichtenden oder belästigten Personen geschützt, außer sie wünschen es sich explizit anders.

Wir speichern Informationen aus Berichten bis zu 3 Jahre, nachdem die letzte Handlung gegen die Person durchgeführt wurde, um wiederholtes inakzeptables Verhalten zu bemerken. Die gespeicherten Informationen schließen ein:

  • Identifikationsdaten der Teilnehmer_in, die den Code of Conduct verletzt hat
  • Das Verhalten, das zur Konsequenz geführt hat
  • Der ungefähre Zeitpunkt des Vorfalls
  • Wo es zum Vorfall kam

Notizen aus der Behandlung des Vorfalls durch das Ansprechteam werden für 6 Monate nach der Handlung aufbewahrt, um Einsprüche behandeln zu können.

Der Zugang zu den Informationen ist limitiert auf das Ansprechteam. Wenn sich die Zusammensetzung des Ansprechteams ändert, werden diese Informationen mit ihnen geteilt.

Wir speichern Informationen zu Handlungen, die als Konsequenz von Verletzungen des Code of Conducts durchgeführt wurden, um sie durchsetzen zu können, wie zum Beispiel lebenslange Ausschlüsse oder Ultimaten, so lang wie für die Handlung nötig. Zugang zu den Informationen ist limitiert auf den Vereinsvorstand. Das schließt ein:

  • Die Handlung, die durchgeführt wurde
  • Die Dauer, für wie lang die Handlung in Kraft bleibt
  • Identifikationsdaten der betroffenen Person oder Entität

Falls es zu einem Einspruch kommt, werden die folgenden zusätzlichen Informationen mit dem Vereinsvorstand geteilt:

  • Das Verhalten, das den Code of Conduct verletzt hat
  • Aussagen der einspruchsführenden Person und des Ansprechteams dazu, wie der Vorfall behandelt wurde
  • Die Notizen des Ansprechteams zum Umgang mit dem Bericht

Lizenzinformationen

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Dieser Code of Conduct wird unter einer Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0-Lizenz verteilt. Er basiert auf dem Code of Conduct der British Open Knowledge Foundation mit Input aus den Policy-Ressourcen von Geek Feminism und der „Responding to reports“-Seite sowie dem OpenCon Code of Conduct.